Was bedeutet Genre?


Genre bestimmt, wie man eine Geschichte anhand ihrer Handlung einordnen kann.

Laut dem Story Grid kann man das Genre eines Romans / Films definieren, in dem man 5 Fragen beantwortet:

  1. Wie lang ist die Geschichte?
  2. Inwiefern müssen wir unsere Vorstellungskraft zum Unglaublichen dehnen?
  3. Was ist der Stil, durch den wir die Geschichte erleben werden?
  4. Wie ist die Story strukturiert?
  5. Was ist der allgemeine Inhalt der Geschichte?

 

Einen ausführlichen Beitrag zu diesen 5 Fragen findest du hier: Was sind die fünf Fragen, um mein Genre zu finden?

 

Genres bewegen sich mit der Zeit. Sie verwandeln und verbinden sich und passen sich dem Tenor der Zeit an.

Das heißt, Genres verändern sich, um die Ängste der Zeit der Gegenwart zu reflektieren. Deswegen ist es kein Wunder, dass der Thriller zu dem beliebtesten Genre unserer Zeit herangewachsen ist, weil er den größten Teil der Gesellschaft bedient – den, der von den Bedrohungen des modernen Lebens überwältigt ist.

Betrachten wir den Aufbau der Genres, dann lassen sie sich zwei Kategorien unterteilen.

Die Genres, die ein bewusstes Objekt des Verlangens besitzen, und die, die ein unbewusstes Objekt des Verlangens besitzen.

Aber wir müssen die Grenze hier nicht ziehen.

Je mehr du dich mit Genres auseinandersetzt (nicht nur das, in dem du schreiben magst), umso mehr wird dein Verständnis für die Erwartungen, die ein Leser an deine Geschichte hat, heranwachsen.

Das bedeutet, du kannst, wie es Thomas Harris mit dem Schweigen der Lämmer getan hat, einen Großteil der Konventionen eines externen Genres bedienen (in diesem Fall den Thriller), aber die Geschichte mit einem zweiten Genre kombinieren. Harris hat sogar neben der Actiongeschichte auch noch den Horror bei seinem Thriller ›Roter Drache‹ hinzugefügt, und somit den modernen Serienkiller-Thriller geschaffen.

Diese Metamorphose von Genres kann dir auch gelingen. Je besser du verschiedene Genres kennst, desto größer ist deine Chance etwas Neues und Einzigartiges zu kreieren.

 

Jedes Genre besitzt Konventionen und Pflichtszenen.

Als ich meinen Roman lektorierte, merkte ich schnell, dass irgendetwas fehlte. Intuitiv hatte ich die Konventionen und obligatorischen Szenen eines Thrillers eingebaut, doch ich hatte nur ein Ende geschrieben, das in diesem Genre als das ›falsche‹ Ende bezeichnet wird. Bei einem Thriller weiß der Leser, dass nichts so ist, wie es scheint. Deswegen folgt ein zweites Ende, in dem der Antagonist noch ein letztes Mal versucht, seine Ziele umzusetzen oder wir bereits eine Vorschau auf die Fortsetzung erhalten.

Egal, für welchen Typ Roman du dich entscheidest, solltest du die Hintergründe des Genres kennen.

Nimm dir die Klassiker (bei Thrillern z.B. Das Schweigen der Lämmer, oder bei Liebesgeschichten: Stolz und Vorurteil, etc.), lese, studiere und verstehe, wie die Autoren, die einzelnen Konventionen und obligatorischen Szenen erfüllten.



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