Was sind Konventionen?


Konventionen sind keine Pflichtszenen, eher spezifische Anforderungen an den Handlungsstrang und die Figuren in deiner Geschichte. Sie sind kleine Offenbarungs-Wendepunkte, die nach dem Ermessen des Autors in die Story gewebt werden können.

Klopf, Klopf. Wer ist da?
Um dies besser zu verstehen, hier ein Beispiel am berühmten: ›Klopf, Klopf‹ Witz.

Klopf, klopf.
Wer ist da?

Banane.

Banane Wer?

Klopf, Klopf?

Wer ist da?

Banane.

Banane Wer?

Klopf, Klopf?

Wer ist da?

Orange.

Orange Wer?

Orange, froh, dass ich nicht Banane sagte?


Die Anforderung an einen ›Klopf, Klopf‹ Witz wird mit der letzten Zeile, der Pointe, erfüllt. Das Wortspiel am Ende gehört zu unserer Erwartung.

Klopf, Klopf?

Wer ist da?

G.

G. wer?

Nicht schießen, ist nur ein ›Klopf. Klopf‹ Witz.

 

Das ›Klopf, klopf‹ und das ›Wer ist da?‹ sind die Pflichtbestandteile in diesem Witz, und das genau in dieser Form, genau diese Worte.

Diese obligatorischen Elemente sind so vertraut und identifizierbar für den Hörer/Leser, dass sie sofort eine Erwartung hervorrufen. Sobald wir das ›Klopf, klopf‹ hören, erwarten wir die Konvention dieser Witzart: das lustige Wortspiel am Ende. Erhalten wir es nicht, werden wir verwirrt sein. Wir werden nicht lachen und der Witz wird nicht weitererzählt.
Er hat nicht funktioniert.

Gleichermaßen bedeutet das Wortspiel am Ende nichts, wenn wir nicht vorher ›Klopf, Klopf‹ und ›Wer ist da‹ gehört haben.

Solltest du jemals zweifeln, ob du eine Pflichtszene oder eine Konvention in deine Story einbringen solltest, dann erinner dich an diesen Witz und was passiert, wenn du nur einen Teil herauslassen würdest.



Konventionen - Konventionen sind keine Pflichtszenen, eher spezifische Anforderungen an den Handlungsstrang und die Figuren in deiner Geschichte. Sie sind kleine Offenbarungs-Wendepunkte, die nach dem Ermessen des Autors in die Story gewebt werden können. Klick um zu tweeten



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