Der Artikel ist Teil der Erkenntnisse des Story Grid.
© Story Grid, Shawn Coyne
Warum ist das Genre für ein Buch so wichtig? Und warum ist es noch wichtiger, dass du weißt, zu welchem Genre dein Buch gehört?
Genre bildet den Schlüssel zum Erfolg.
Warum?
Wer sein Genre kennt und beherrscht, kann die Erwartungen seiner Leser erfüllen. Und genau darum geht es, wenn wir ein Buch veröffentlichen.
In diesem Artikel erhältst du die komplette Übersicht zu den Genres und Subgenres, erfährst was Konventionen und Pflichtszenen eines Genres sind und wie du in 5 einfachen Schritten das Genre deines Romans bestimmen kannst. Am Ende des Artikels weißt du genau, wie du das Genre-Versprechen an deine Leser halten kannst.
Inhalt
- Warum ist Genre so verdammt wichtig?
- Was sind die Konventionen und Pflichtszenen eines Genres?
- Wie dir das Story Grid helfen kann, dein Genre zu finden.
- 5 Bausteine, um das Genre einer Geschichte zu definieren.
- Übersicht der Genres und Subgenres
- Welches Buch-Genre verkauft sich am besten?
Warum ist Genre so verdammt wichtig?
1. Genre hilft dir, das Versprechen an deine Leser zu halten.
Die Wahl des Genres bildet die wichtigste Entscheidung, die ein Autor treffen muss.
- Genre ist wichtiger, als man anzunehmen glaubt.
- Genre wirkt sich auf jeden Bereich deines Romans aus.
- Genre beeinflusst die Figuren in deinem Buch.
- Genre schützt dich vor Schreibblockaden, die dich so niederschlagen, dass du am liebsten alles hinwerfen würdest.
- Genre hilft dir beim Marketing.
Und vor allem wird Genre dir helfen, ein Buch zu schreiben, das deinen Lesern gefallen wird.
Denn:
- Genre hilft vor dem Schreiben des Romans zu wissen, was Leser von der Geschichte erwarten.
- in der Schreibphase bildet das Genre eine Orientierungshilfe
- Genre gibt dir die notwendigen Informationen, um zu wissen, was deine potenziellen Leser von deinem Buch erwarten.
- in der Überarbeitungsphase ist das Genre eine Art Checkliste, um zu überprüfen, ob man die Konventionen, Pflichtszenen und Werte des Genres eingehalten hat
- in der Veröffentlichungsphase sollte das Genre auf dem Cover erkennbar sein
- beim ersten Lesen muss der Leser mit dem ersten Kapitel Bestätigung finden, das die Genrezuordnung des Covers und Klappentextes mit dem Text übereinstimmt
Wer mit seinen Geschichten die Erwartungen seiner Leser erfüllen kann, wird Leser gewinnen, die durch Weiterempfehlungen zu diesem Buch finden.
Und wer weiß, was Leser erwarten, kann Geschichten schreiben, die nicht nur die Leser überraschen, sondern sie auch begeistern.
2. Um deine Leser zufriedenzustellen, musst du wissen, was du abliefern musst.
Wer sagt, sein Roman passt in kein Genre, ist verloren. Denn jede funktionierende Geschichte, die je erzählt wurde, lässt sich einem Genre zuordnen.
- J.R.R. Tolkiens ›Der Herr der Ringe‹ ist: Fantasy, Epos, Action-Abenteuer, literarisch.
- Moby Dick ist: Realismus, Roman, Mini-Plot, Gesellschaft, literarisch.
- Iliad ist: Fantasy, Roman, Krieg / Bildung, literarisch.
- Das Parfüm: Fantasy, Roman, Thriller, Weltanschauung, literarisch.
- Faust: Fantasy, Drama, Moral, Theaterstück.
- Die Unendliche Geschichte: Fantasy, Action, Bildungsroman, literarisch.
Folgst du den Anforderungen des Genres nicht, wird deine Geschichte nicht funktionieren.
Du fragst dich warum?
Eine Geschichte bedeutet nichts, wenn man sie nicht miterleben kann.
Sobald du dir sagst, dass du für jemand anderen als dich selbst schreibst, musst du die Wünsche deines Zielpublikums erfüllen.
Dein Ziel muss es sein, nicht nur die Erwartungen deiner Leser zu erfüllen, sondern sie auch zu überraschen oder zu schockieren. Nur so wirst du ein Erlebnis für sie kreieren, dass sie nicht vergessen werden.
3. Genre hilft gegen Schreibblockaden.
Bevor man ein Buch schreibt, sollte man sein Genre festlegen und wissen, welche konventionellen Erwartungen diese Entscheidung mit sich bringt.
Diese Festlegung wird dir im Schreibprozess weiterhelfen, wenn du mal nicht weiter weißt. Genre liefert dir Anhaltspunkte, welche Szenen in dein Buch müssen und welche Erwartungen an deine Geschichte bestehen.
Beispiel:
Du findest ein Buch mit dem aufgedruckten Genre: Krimi.
Was denkst du, was du von dieser Geschichte erwarten kannst?
- ein Detektiv, ein Polizist oder ein Amateur wird versuchen das Verbrechen aufzuklären.b
- bestimmte Nebenfiguren, wie die rechte Hand des Protagonisten werden auftauchen und natürlich auch der Hauptverdächtige.
- es werden falsche Fährten gelegt, die dich miträtseln lassen.
Diese Elemente müssen in einem Krimi enthalten sein, oder du wirst deine Leser verwirren, langweilen oder dazu treiben, das Buch nicht weiterlesen zu wollen.
4. Genre gehört zum Schreiben eines Romans dazu.
Wir alle kennen Genres – sei es durch die Filmkategorien auf Amazon Prime, Netflix oder durch die Klassifizierungen im Buchhandel.
Aber wenn wir Genre wirklich verstehen wollen, müssen wir Genre aus der Perspektive eines Autors betrachten.
Vielleicht ist das Konzept Genre einfacher verständlich, wenn wir dieses Beispiel betrachten:
Stell dir vor, du trainierst jeden Tag im Fitnessstudio und hältst eine strenge Diät ein. Am Freitag willst du mit Freunden essen gehen und dir einen richtig deftigen American Hamburger gönnen, mit extra viel Käse, saftigem Fleisch und geräuchertem Schinken.
Mit deinen Freunden gehst du zum besten Restaurant der Stadt und bestellst einen Beefburger.
15 Minuten später bekommst du deinen Burger serviert. Aber statt eines Beefburgers ist es ein Tofu-Burger. Weltklasse und vom besten Koch des Landes zubereitet. Aber du bist nicht ins Restaurant gegangen, um einen Tofuburger zu essen. Du warst in der Stimmung für einen Beefburger. Egal, wie gut der Tofu-Burger ist, du bist enttäuscht. Und du wirst das Restaurant auch niemanden weiterempfehlen, weil du nicht bekommen hast, was du wolltest.
Wenn wir gerne Liebesgeschichten schreiben wollen, müssen wir uns die Frage stellen, ob es eine romantische Komödie sein soll (Crazy, Stupid, Love) oder ein Familiendrama (Kramer vs. Kramer). In beiden Subgenres des Lovestory Genres geht es um Beziehungen – einmal um die Anwandlung einer Beziehung und im zweiten Fall um die Ehe.
Oder wir wollen einen Thriller schreiben. Soll es ein Thriller mit der Schwerpunkt Recht sein (Michael Clayton) oder ein Psychothriller (Das Schweigen der Lämmer)?
Es dreht sich um die Erwartungen der Leser.
Um ein erfolgreiches Buch zu schreiben, müssen sich Leser, Marketing und Autor einig sein, um was für eine Art von Geschichte es sich handelt. Klick um zu tweeten
Was sind die Konventionen und Pflichtszenen eines Genres?
Genres agieren als Orientierungspunkt, sodass wir unter all den veröffentlichten Büchern den Überblick bewahren können.
Dabei gilt, je mehr Konventionen eines Genres in einem Buch zu finden sind, desto eher wird es zu einem bestimmten Genre gehören.
In vielen Romanen gibt es Elemente, die ein oder zwei weitere Genres antasten. Das Genre leitet sich dann von dem Handlungsstrang ab, der durch die verwobenen Konventionen mit dem größten Fokus durch die Geschichte führt. Wenn ein Krimi beispielsweise einen Nebenplot mit einer Liebesgeschichte besitzt, bleibt er ein Kriminalroman.
Genre: Was sind Konventionen?
Meistens beziehen sich Konventionen auf die Besetzung in deinem Buch, beispielsweise:
- die Freundin in einer Liebesgeschichte
- das Monster in einer Horrorstory
- die Wahl der Szenerie (z.B. das Labyrinth ähnliche Schloss in einer gotischen Romanze)
- die Fallstricke im Plot (= die falschen Fährten in einem Krimi)
Die obligatorischen Szenen sind die Pflichtszenen, welche die einzelnen Konventionen in ihrer Auflösung verlangen.
An Beispiel des Krimis wären einige Pflichtszenen:
- eine Leiche wird entdeckt.
- der Detektiv / Polizist wird den Mörder mit seiner Tat konfrontieren.
- Gerechtigkeit wird siegen (der Mörder wird für sein Verbrechen bestraft) oder die Geschichte endet in Ironie (der Polizist stellt den Mörder, aber verliert jemand nahestehenden; oder er erwischt den Mörder nicht, aber der Verlust endet in einem höheren Gut).
Solltest du eine der genannten Szenen werglassen, hast du keinen Krimi geschrieben, sondern nur eine Geschichte, die nicht funktioniert.
Wer einen professionellen Roman schreiben will, muss die Konventionen und die Pflichtszenen seines Genres kennen. Klick um zu tweeten
Solltest du das nicht tun, dann lerne sie.
Robert McKee plädiert für die Einhaltung der Konventionen:
„Genrekonventionen (…) hemmen die Kreativität nicht, sie inspirieren sie. Die Herausforderung ist, die Konvention einzuhalten, aber das Klischee zu vermeiden.“ (Robert McKee, Story. Die Prinzipien des Drehbuchschreibens, Alexander Verlag 2007, Seite 106)
Dafür solltest du die Bestseller deines Genres lesen und aufschreiben, was sie gemeinsam haben. Mit diesem Einblick kannst du dich an die Pflichtszenen herantasten.
Auflistung von bestimmten Genres mit Konventionen und Pflichtszenen folgt. Bisher veröffentlicht für: Action, Thriller, Horror, Status oder mehr dazu unter den Rubrik: Analyse von Geschichten nach dem Story Grid.
Genre: Was sind Obligatorische Szenen?
Pflichtszenen sind die Schwersten für einen Autor – die Entdeckung der Leiche, der Held in der Gnade des Bösewichts, der erste Kuss, die Attacke des Monsters, etc., weil man nicht in Klischees fallen darf. Immerhin sind es Pflichtszenen und das bedeutet, dass sie bereits über Millionen Mal geschrieben worden sind. Also muss man mit etwas Frischen kommen, wennman sich an diese Szenen wagt.
Viele Autoren verachten Pflichtszenen genau aus oben genannten Grund:
Sie wollen sie nicht schreiben, weil sie sie als Klischee betrachten. Manche meinen sogar, dass sich ihr Werk über das ›Genre‹ hebt und sie revolutionär schreiben, was sie von Konventionen und Pflichtszenen befreit.
Aber das ist totaler Quatsch.
Wenn der globale Startmoment (der Augenblick, der die Geschichte ins Rollen bringt) mit einem bestimmten Genre in Verbindung gebracht wird, aber der Rest der Geschichte davon abweicht, wird die Geschichte nicht funktionieren.
Und diejenigen, die den Fehler machen, es zu kaufen, werden allen ihren Freunden sagen, dass sie nicht den gleichen Fehler begehen sollen.
Wie dir das Story Grid helfen kann, dein Genre zu finden.
Bevor ich das Buch The Story Grid - What good editors know von Shawn Coyne las, glaubte ich, dass ich eine Action-Geschichte geschrieben hätte.
Mein Buch ›Der Fedora Attentäter‹ verfügt zwar über zahlreiche Actionsequenzen, aber allein der Anteil an Action (Bomben, Explosionen, Geiselnahmen, Entführungen) machen nicht das Genre aus, zu dem eine Geschichte gehört.
Mein Buch ist ein Thriller, da ich alle Konventionen und Pflichtszenen dieses Genres bediene. Meine Protagonistin wird zum Opfer des Bösewichts. Er macht es persönlich und bringt sie in solche Gefahr, dass für sie ein Schicksal auf dem Spiel steht, das schlimmer als der Tod ist: Verdammnis. Hätte ich mein Buch nur unter Action-Geschichte vermarktet (für die andere Erwartungen gelten), hätte ein Teil der Leserschaft das Buch beiseite gelegt, weil es zu viel Nervenkitzel bringt.
Genre sagt aus, was ein Leser von einer Geschichte erwarten kann. Klick um zu tweeten
Ist die Genre-Kennzeichnung falsch, wird der Leser in der Geschichte nicht das finden, weswegen er das Buch gekauft hatte.
Beispiel: Gladiator
Der Film ›Gladiator‹ ist keine Actiongeschichte.
Ich sage es gern nochmal:
Der Film ›Gladiator‹ ist kein Actionfilm.
Trotz des hohen Maßes an Action (einschließlich kolossaler und blutiger Kampfszenen) beginnt und endet die Geschichte mit den inneren Werten eines Mannes. Seine Prinzipien können nicht gefährdet werden, selbst wenn er körperlich versklavt und gezwungen wird, gegen diese Prinzipien zu handeln.
Gladiator gehört zum Genre Status.
Am Anfang wird Maximus vorgestellt, wie er der Führer eines Kriegsherres ist und bereits jede Schlacht gegen die Germanen gewonnen hat. Er ist an der Spitze seiner Karriere als Legionär. Umso tragischer ist es, wie Maximus all seiner Titel beraubt wird und als Sklave endet. Nicht nur als Sklave, sondern als Gladiator.
Status bezieht sich immer darauf, wie eine Person in einem sozialen Gefüge aufsteigen oder fallen kann.
Commodus steigt zum Caesar auf – nur um am Ende wieder zu fallen, während Maximus Körper symbolisch für seinen wiedergewonnenen Aufstieg in die Höhe gehoben wird.
Es ist wirklich verlockend, das sekundäre Genre dieses Films als Action zu kennzeichnen – wiederum wegen all der ACTION.
Aber das ist nicht richtig.
Das Verlangen nach Rache von Maximus hält ihn am Leben, aber die Handlung der Action eines Racheplots erfordert technisch, dass der Held den Schurken jagt, während Maximus keine Hoffnung auf diese freie Handlung hat. Seine Gelegenheit zur Rache ist mehr oder weniger zufällig.
Hätte ich Shawn Coyne und das Story Grid nicht gekannt, hätte ich Gladiator weiter als Actionfilm betrachtet.
Aber weißt du was?
Man kann so viel mehr aus einer Geschichte herausholen, wenn man ihr klar ein Genre zuordnet und dieses Genre in all seinen Anforderungen erfüllt. Dafür muss man nur wissen, ...
- worauf man achten muss,
- wie sich Genres voneinander unterscheiden und
- wie externe und interne Genres miteinander verwoben werden können.
5 Bausteine, um das Genre einer Geschichte zu definieren.
Ein Genre ist wie ein Etikett, das dem Leser verrät, was er zu erwarten hat. Klick um zu tweeten
Jeder weiß, womit er bei einem Thriller, einer Liebesgeschichte oder einem Actionfilm rechnen kann.
Und weißt du was?
Diese Erwartung bildet zugleich den Grund, warum oder warum wir nicht eine Geschichte lesen wollen.
Robert McKee und sein Kollege El-Wakil haben den mächtigen Begriff Genre in 5 Kategorien unterteilt:
- Umfang: Wie lang ist die Geschichte?
- Realität: Inwiefern müssen wir unsere Vorstellungskraft zum Unglaublichen dehnen?
- Stil: Was ist der Stil, durch den wir die Geschichte erleben werden?
- Struktur: Wie ist die Story strukturiert?
- Inhalt: Was ist der allgemeine Inhalt der Geschichte?
Mit diesen fünf Fragen haben McKee und El-Wakil die unzähligen vertrauten Genres sortiert, die wir alle intuitiv in fünf Hauptkategorien kennen.
Diese fünf Bereiche bilden in ihrer Gesamtheit die globale Geschichte.
Das bedeutet:
Als Autor muss man diese fünf Fragen für sein Buch beantworten. (Mehr sind aufgrund von verschiedenen Handlungssträngen in bestimmten Bereichen möglich.)
Shawn Coyne (Autor des Story Grid) hat für diese fünf Fragen eine Übersicht erstellt, um Genre noch klarer definieren zu können
"In diesem Sinne beantwortet uns das Genre fünf Fragen, die unsere Entscheidung beeinflussen." (Shawn Coyne)
Gern kannst du dir hier auch das Video ansehen, wo Shawn Coyne über die Genre-Einteilung spricht:
(Sprache des Videos ist in Englisch, da es das Story Grid noch nicht in Deutschland gibt – aber ich bin dran, es auch deutschen Autoren zugänglich zu machen. Mehr dazu erfährst du hier: Meine Story Grid Mission)
1. Umfang
Als Erstes musst du natürlich wissen, welchen Umfang dein Buch annehmen wird. Soll es nur eine Kurzgeschichte werden, ein Drehbuch oder ein Roman.
Der Umfang sagt aus, wie lang die Geschichte sein wird.
- Kurz: Kurzfilme und Kurzgeschichten
- Mittlere: TV Serien, Dokumentationen, Novellen, 1000 Wort Journalismus, ein Akt Theaterstücke
- Lang: Filme, Romane, drei Akt Theaterstücke (oder mehr).
2. Realität
Der Realitätsfaktor bezieht sich auf die Frage, inwiefern die Geschichte in das Unfassbare taucht.
1. Fakt: Das sind Geschichten oder Biographien, die sich auf geschichtliche Ereignisse beziehen. Sie starten meist mit: »Die Geschichte beruht auf wahren Begebenheiten«.
Beispiele:
- Schindlers Liste
- Ziemlich beste Freunde
- The Social Network
- The Wolf of Wall Street.
2. Realismus: Das sind Geschichten, die zwar noch nicht passiert sind, aber im realen Leben geschehen könnten, wie z.B. die Fernsehserie Law and Order.
3. Absurdismus: Hier finden sich all die Geschichten, die so verrückt wie z.B. die Looney Tunes sind. Eine Geschichte, die so verrückt / absurd ist, dass sie nie passieren kann.
4. Fantasy: Wie es der Name sagt, sind es die Geschichten des Wundersamen und Phantastischen.
Für diese Geschichten muss der Leser seinen Glauben erweitern, um das Phantastische als Realität der Geschichte zu akzeptieren.
Fantasy wird in drei Subgenres geteilt:
- Mensch: Anthropomorphisierte Wirklichkeiten wie George Orwells dystopische Fabel Farm der Tiere, oder Zeitreisen wie Zurück in die Zukunft oder Täglich grüßt das Murmeltier. Auch hier lassen sie sich in Zeitgemäße und historische Literatur unterscheiden.
- Magie: Das sind die Welten, in die man zugern entschwindet. Sie werden von neuen Gesetzen bestimmt und von anderen Geschöpfen bewohnt, so z.B. Der Herr der Ringe oder Avatar.
- Science Fiction: Hier überschneiden sich die Grenzen zwischen technischem Fortschritt und Magie, die nicht unbedingt durch Fabelwesen, sondern eher durch technische Hilfsmittel von jedem Anwender eingesetzt werden können.
Sci-Fi lässt sich weiter aufsplitten in:
Alternative Geschichte: Watchmen von Alan Moore
Cyberpunk, Die Neuromancer Trilogie von William Gibson
Naturwissenschaft: Solaris von Stanislaw Lem.
Militärisch: Starship Troopers von Robert A. Heinleins
Post Apokalyptisches / Dystopie: The Road von Cormac McCarthy
Romanze: Outlander von Diana Galbaldon
Sozialwissenschaft: Star Trek
Weltraumoper: Star Wars
Bei der Frage der Realität muss man sich im Klaren sein, ob die Geschichte
- wirklich geschehen ist (Fakt)
- sie noch nicht geschehen ist, aber passieren könnte (Realismus)
- sie durch etwas Unnatürliches nicht in der Wirklichkeit existieren kann (Fantasy) oder
- sie komplett aus der Reihe fällt, und selbst für Fantasy zu grotesk ist (Absurdismus).
3. Stil
Der Stil sagt aus, wie wir die Geschichte erfahren werden.
1. Drama: Ein ernster Ton, der die Realität konfrontiert und von tiefen Emotionen begleitet wird.
2. Komödie: Lustige Ereignisse und Witz, wo die Figuren alles tun, um sich nicht mit ihren wahren Emotionen auseinandersetzen zu müssen.
3. Dokumentation: Auf Fakten beruhende Geschichten wie Die Reise der Pinguine oder fiktionale Dokumentarfilme, die das Doku-Genre parodieren (Apollo 18, Das Wunder von Wien, Borat).
4. Musical: Figuren fangen an zu singen (Chicago, Grease)
5. Tanz: Dirty Dancing, Black Swan
6. Kampfkunst: Karate Kid, HiddenDragon
7. Literarisch: Eine Sensibilität der »hohen Kunst«, wie sie von einer bestimmten Intelligenz ausgesprochen wird. Sie teilt sich in:
- Poesie: Fahles Feuer von Vladimir Nabokov
- Minimalismus: kurze Fiktion, ›Würdest Du bitte endlich still sein, bitte ...‹ von Raymond Carver
- Meta: Selbstreferentielle Werke, die Geschichten über Geschichten erzählen, wie Die Versteigerung von No. 49 von Thomas Pynchon
- Post Moderne: Fragmentiert und subversiv in der formalen Struktur, z.B. Naked Lunch von William Burroughs.
- Theater: Eigenschaften des Theaters
- Film: Eigenschaften von Filmen
- Brief: Eigenschaften von Briefen
- Zeichentrick: Anthropomorphisierte Dummheit
Natürlich musst du hier nichts analysieren, wenn du dir zwischen zwei Merkmalen unsicher bist.
Bedenke:
Ddu kannst ein Drama mit witzigen Elementen schreiben oder eine Komödie mit einem Hauch Drama.
Doch wenn du dich zum Zeitpunkt der Buchveröffentlichung festlegen musst, schau auf die Emotionen, die deine Geschichte ausdrückt. Sind sie wahr (Drama) oder versuchst du, ihnen auszuweichen (Komödie)?
4. Die Struktur deiner Geschichte
Die ersten drei Entscheidungen des Genres sind einfach.
Schwieriger wird es mit der komplementären Beziehung zwischen Struktur und Inhalt.
Die Struktur bezieht sich auf den Aufbau der Geschichte. Ist sie minimalistisch, in einem Bogen gespannt oder überhaupt nicht vorhanden?
1. Bogenplot: Hierzu gehören die meisten Geschichten
- die Heldenreise
- das klassische Dreieck von Aristoteles mit Anfang – Mitte – End
- die Drei-Akt Struktur
- der Aufbau von Hollywood Screenplays.
Selbst wenn sich dein Protagonist nicht zum Schicksalsberg aufmacht, um den Ring zu zerstören, bildet ein spezielles Ziel die Grundlage der Handlungsstruktur.
Durch ein Ereignis wird das Leben des Protagonisten aus der Bahn geworfen und er versucht, bewusst und / oder unbewusst, wieder das Gleichgewicht herzustellen.
Auf seiner Reise begegnen ihm antagonistische Kräfte (interne Hindernisse, menschliche oder natürliche), die ihm das Erreichen seines Zieles erschweren oder verwehren.
2. Mini-Plot bezieht sich größtenteils auf innere Konflikte.
3. Anti-Plot verwirft jegliche Prinzipien des Geschichtenerzählens. Die Erzählung bröckelt, die Realität und Zeit hängen in der Luft und der Protagonist verändert sich nicht. Das ist die feine Kunst der Post-Moderne.
5. Der Inhalt der Geschichte
Der Inhalt ist der Begriff, der am meisten mit dem Genre assoziiert wird. Er setzt die Atmosphäre / die zentrale Idee der Geschichte.
Die folgenden 12 Genres hat Shawn Coyne als die Genres festgelegt, die am besten den Inhalt der Geschichte widerspiegeln.
Externe Genres
Externe Genres des Inhalts sind Geschichten, die hauptsächlich von einem globalen externen Wert und seiner positiven und negativen Energie angetrieben werden, wie in den folgenden Beispielen dargestellt:
- Action: Leben vs. Tod
- Horror: Leben vs. Schicksal, das schlimmer als der Tod ist (Verdammnis).
- Verbrechen: Gerechtigkeit vs. Ungerechtigkeit.
- Western: Individualismus vs. Gesellschaft, Freiheit vs. Zivilisation.
- Krieg: Gerecht vs. Korrupt.
- Thriller: Leben vs. Tod mit der Möglichkeit auf Verdammnis in Kombination von Gerechtigkeit vs. Ungerechtigkeit (Ein Mix aus Action, Horror und Verbrechen)
- Gesellschaft: Der Wert, der auf dem Spiel steht, bestimmt das Subgenre, z.B. die häusliche Geschichte von einem Individuum vs. Familiendynamik.
- Liebe: Liebe vs. Hass vs. Selbsthass vs. Hass, der vorgibt Liebe zu sein.
- Performance: Anerkennung vs. Pein
Interne Genres
Interne Genres des Inhalts beziehen sich auf Geschichten, die von der Natur des inneren Konflikts des Protagonisten angetrieben werden.
Sie können sich in der Wahrnehmung des Einzelnen vermischen. Was für den einen eine Geschichte über Moral ist, ist für den Anderen eine Status Geschichte.
- Status: Erfolg vs. Misserfolg.
- Weltanschauung: eine Veränderung im Leben führt zum Wandel der Werte.
- Moral: eine Veränderung der Moral des Protagonisten.
Um extern und intern zu unterscheiden, kann man sich fragen:
Wird die Geschichte vom Plot oder den Figuren angetrieben?
- Wenn der Plot die Geschichte antreibt, gehört das Buch zum externen Inhalt.
- Wenn die Figuren die Geschichte antreiben, dann geht es um die internen Genres
Geschichten müssen nicht über ein externes und gleichzeitig internes Genre verfügen.
Beispiel: Gruselgeschichten, Krimis und Actionstories besitzen meist kein internes Genre.
In internen Genres muss sich der Protagonist im Laufe der Geschichte verändern, um wachsen zu können. Vor allem in Liebesgeschichten gibt es ein unterstützendes internes Genre, da jeder der zwei Protagonisten erst zu einer Erkenntnis kommen muss, bevor das Paar zusammen sein kann.
Man kann extern und intern miteinander kombinieren.
Aber:
Auch hier gilt, dass man ein primäres Genre festlegt. Andernfalls verwirrt man den Leser, weil er nicht das bekommt, was er womöglich von der Geschichte erwartet.
1. Beispiel:
Sagen wir, wir wollen eine Geschichte über einen Astronauten schreiben, der auf dem Mars zurückgelassen wird (Der Marsianer von Andy Weir).
Da ein jeder von uns zuerst die Geschichte als Leser betrachtet, wissen wir, dass es eine Science-Fiction Geschichte ist, weil die Reise auf den Mars bisher noch nicht möglich ist.
Science-Fiction ist eine korrekte Zuordnung für diese Geschichte. Aber Autoren müssen mehr in die Tiefe gehen und sich fragen:
Von was handelt die Geschichte wirklich?
Ja, die Story spielt auf dem Mars und Science-Fiction macht die Geschichte möglich.
Aber:
Der Marsianer ist eine Geschichte, die sich um das blanke Überleben in einer todbringenden Umgebung dreht.
Der Marsianer ist zwar im Bereich Realität: Fantasy - Science Fiction zuhause, aber im Sinne des Inhalts ist der Marsianer eine Actiongeschichte (Abenteuer - Umwelt).
2. Beispiel
Wenn man versteht, wie die fünf Fragen der Genre-Entscheidung miteinander arbeiten, hat man eine super Grundlage für seinen Roman gefunden.
Sagen wir, du willst die Geschichte über einen kleinen Hobbit schreiben, der mit ein paar Zwergen zu einem Berg reist. (Der Hobbit von J.R.R. Tolkien).
Die Antworten auf die fünf Fragen würden wie folgt aussehen:
Umfang: Lang (Roman)
Realität: Fantasy - Magisch (es ist eine fantastische Welt, die sich geographisch wie auch von den Bewohnern und Möglichkeiten von unserer unterscheidet)
Stil: Drama, Literarisch
Struktur: Heldenreise/Bogenplot (ein Handlungsstrang, der Bilbos Abenteuer folgt)
Externer Inhalt (primäres Genre): Action - Abenteuer - Umgebung - Labyrinth (Weg zum Einsamen Berg finden)
Interner Inhalt: Weltanschauung: Weltanschauung: Eine Veränderung in Bilbos Leben führt zum Wandel seiner Werte. Er bricht aus seiner eigenen, kleinen Welt aus (Bequemlichkeit seines Zuhauses) und setzt alles daran, dass auch die Zwerge ihr Zuhause zurückbekommen.
Diese fünf Fragen passen nicht zu deiner Geschichte?
Frage dich, welche Art von Geschichte du wirklich schreiben willst. Denk auch gern länger über diese Frage nach.
Wenn der Autor nicht in der Lage ist, diese Entscheidung zu treffen, kann er seinen Lesern nicht erklären, was er geschrieben hat.
Und wenn der Leser nicht weiß, was ihn erwartet, wird er das Buch nicht kaufen.
Tom Clancy, Stephen King oder auch George R.R. Martin nutzen doch auch nicht diese fünf Fragen, um ihr Genre zu finden. Warum sollten sie für dich nicht zutreffen?
Sicherlich betrachten diese Autoren nicht vorher diese fünf Fragen, um so ihre Geschichte zu definieren.
Sie schreiben aber auch schon seit ihrer Kindheit und haben wahrscheinlich genügend Manuskripte geschrieben, die noch immer in ihren Schubladen liegen.
Die fünf Fragen dienen der ersten Orientierung.
Wie bei den oben genannten Autoren, wird sich auch bei dir mit der Zeit die Intuition dafür entwickeln, wie man gute Romane schreibt.
Aber wenn du schneller verstehen möchtest, wie sich die Erwartungen deiner Leser erfüllen lassen, musst du dein Genre finden.
»Man muss vom Publikum lernen. Die Komplikation ist, es wird dich etwas kosten.
Man muss den Preis zahlen, um ihr Urteil zu erfahren.
Es gibt keine höhere Instanz. Du kannst nicht sagen: 'Hey, wart mal. Weißt du, wie hart ich an diesem Projekt gearbeitet habe?' Das Publikum interessiert es nicht, und das muss es auch nicht.
Sie antworten: 'Hast du geliefert, was ich erwartet habe?'« (David Mamet, Masterclass)
In der Kategorie 'Aufbau von Geschichten' gehe ich näher auf die Struktur und den Inhalt ein.
Übersicht der Genres und Subgenres
Teilen wir ein Buch in ein Genre ein, wird ihm die Zugehörigkeit zu einer etablierten Kategorie gegeben. Dabei fungiert der Begriff des Genres als Überbegriff, unter dem sich die verschiedenen Storybereiche, wie Krimi, Romanze, Abenteuer, Krieg, etc. unterteilen lassen.
Welches Buch-Genre verkauft sich am besten?
Dir ist es vielleicht schon auf Portalen wie Amazon aufgefallen:
Überall findest du Liebesgeschichten. Buchcover, die mit ihrer sanftgeschwungenen Kursivschrift sofort das weibliche Geschlecht anvisieren.
Diese Bücher sitzen auf der Spitze der Pyramide des Kommerziellen, denn sie werden am meisten gekauft.
Hier heißt es nicht, dass keine männlichen Autoren erlaubt sind, sondern nur, dass diese Bücher Themen, Charaktere und Handlungsstränge aufweisen, die den Frauen gefallen.
Liebesgeschichten verkaufen sich tausendfach und viel schneller als der schwere Stoff einer Kriegsgeschichte.
Es heißt sogar, dass Frauen den Großteil der Kaufkraft des Buchmarktes ausmachen (mit bis zu 70%).
Deshalb:
Wenn du hohe Verkaufszahlen anstrebst, setze weibliche Figuren in deiner Geschichte ein. Das schaffst du am besten, wenn du eine Liebesgeschichte in deinen Handlungsbogen einbringst. Nicholas Sparks ist ein Paradebeispiel, der von seinen weiblichen Leser geschätzt wird.
Männlichen Autoren, die viele weibliche Leser besitzen, bringen auch starke weibliche Charaktere in ihre Geschichten ein. Stieg Larsson mit GIRL, oder auch James Patterson, John Grisham, Dan Brown.
Was für ein Buch solltest du schreiben?
Talent und Wille sind ein guter Anfang, um die Kassen des Buchhandels klingeln zu lassen, doch leider nicht genug. Du musst dein Publikum kennen und deine Geschichte so verfasst haben, dass du den potenziellen Lesern einen Grund (den sogenannten Haken zum Anbeißen) gibst, dass sie lesen wollen, was du geschrieben hast.
Beantworte die Frage, wer dein Zielpublikum ist.
Ich weiß, das ist schwer. Wir sind nicht alle Marketingspezialisten, und doch sollte man wissen, für wen man schreibt.
Auch wenn du jetzt noch zu dir sagst, ich schreibe das Buch nur für mich. Sobald du mit dem Gedanken spielst, dein Buch zu veröffentlichen, ist diese Frage entscheidend, vor allem, wenn du dein Buch als Selfpublisher verlegen willst.
Für dein Exposé, das du an Literaturagenten oder Verlage sendest, brauchst du die Definition der Zielgruppe deiner Leserschaft genauso.
Also solltest du deine Antwort kennen, und auch wissen, ob du dich in dem literarischen Bereich wiederfinden magst, oder im kommerziellen.
Keiner kann Erfolg vorhersagen
Kommerziell einzuordnende Verleger und Lektoren sind die Meister der empirischen Studien. Bewusst oder unbewusst, sie nutzen die Daten vergangener Erfolge, um den nächsten zu ermöglichen. Sie bedenken den Markt und das Genre und versuchen eine strategisch kluge Entscheidung zu treffen, ob sie einen bestimmten Roman verlegen oder nicht.
Doch was ein Jahr erfolgreich war, kann im nächsten ein Verkaufsflop sein.
Das beste Beispiel sind Liebesromane in der Vampirwelt. Auch wenn das sehr konkret ist, gilt es auch für Subgenres. Für eine Zeit werden Privatdetektivgeschichten zu Kassenschlagern, wohingegen ein Polizeikrimi ungefragter ist, und dann ist es schon wieder vollkommen andersherum.
Es gibt keine Möglichkeit mit Gewissheit die Entwicklung des Buchmarkts einzuschätzen.
Und selbst wenn man versucht, etwas herauszubringen, was vielleicht in den letzten Jahren weniger gelesen und dafür eventuell mehr Chancen hat, ist man immer noch nicht der einzige Verleger, der so denkt. Die Konkurrenz beeinflusst den Markt genauso, und beobachtet ihn. Wenn also Privatdetektivgeschichten mit einem Hund als Protagonisten gerade angesagt sind, wird jeder schnellstmöglich auf diese Welle aufspringen, solange sie noch nicht gestrandet ist.
Und so ist es auch zwischen Neulingen und Profis.
Alle wollen die Welle reiten, doch nur die Erfahrenen surfen an der Spitze, der Rest geht aufgrund der Masse unter. Oder, wenn wir es im Fachjargon ausdrücken wollen: Der Markt ist gesättigt. Kommst du in dieser Zeit mit deinem ultimativen Roman, der sogar besser geschrieben ist als all die anderen am Markt veröffentlichten Werke und der noch mehr Spannung verspricht, wird dein Verleger trotzdem Schwierigkeiten haben, dein Buch zu verkaufen.
Klug ist es dann, in diesem Subgenre eine andere Richtung einzuschlagen und die Leser abzuholen, die eben keinen Hund als Protagonisten wollen, sondern doch wieder die menschliche Form bevorzugen. Wenn du zudem einen Privatdetektivroman hast, der eine einzigartige Umgebung verspricht und einen ausgeklügelten Plot, wirst du es leichter haben, einen Vertrag abzuschließen.
Kommerzielle Verleger folgen den Trends des Marktes und versuchen, die aufkommenden Lücken mit den besten Büchern zu füllen, die ihnen zur Verfügung stehen. (Dies betrifft natürlich nicht alle Verleger / Editoren)
Was ist dein primäres Genre?
Egal, ob du bereits eine Geschichte geschrieben hast oder sie noch im Kopf mit dir herumträgst, die grobe Zuordnung zu einem Genre hast du bereits bewusst oder unterbewusst getroffen.
Genre-Unterteilungen gibt es genügend, aber die Kriterien für die Klassifizierung sind nicht einheitlich. Während Kriminalromane und Romanzen anhand des Hauptplots einem Genre zugeordnet werden, ist bei den historischen Romanen entscheidend, wann die Geschichte stattfindet. Für Autoren, die an ihrem Buch schreiben, ist jedoch nicht das Verkaufsgenre interessant, sondern zuerst einmal das Genre, was den Inhalt beschreibt.
Tipp: Schreibe deinen Roman in nur einem Genre.
Natürlich gibt es auch die Mischung: Liebesgeschichten finden sich oft in vielen Arten von Geschichten wieder, aber sie müssen nicht die Hauptkategorie des Buches sein. Wer ein Buch schreibt, der muss sich auf ein primäres Genre festlegen. Ein Genre!
Wenn es zu einer Actiongeschichte auch eine Lovestory gibt, aber sich das Buch größtenteils um Leben und Tod dreht, dann ist Action das primäre Genre und die Liebesgeschichte die Nebenhandlung und somit nur das sekundäre, unterstützende Genre.
Hinweis: Bitte nicht verwechseln: Science-Fiction, Fantasy etc. Science-Fiction ist eine Form von Fantasy. Und Fantasy bestimmt zwar ein Verkaufsgenre, aber Fantasy bestimmt nur die Realität, in welcher die Geschichte spielt. Fantasy kan demnach jedes der 12 Genres des inhalts sein. Wer also sagt, er hätte eine Fantasy-Geschichte geschrieben, sagt dem Leser nicht, was es für eine Art von Geschichte ist. Fantasy kann bedeuten, es ist eine Actiongeschichte wie Herr der Ringe, Horror wie Twilight oder Krimi-Fantasy (die Serie Grimm – Polizist, der Gestalten aus Grimm’s Märchen jagt, die Verbrechen begehen.)
Wenn du Schwierigkeiten hast, dein Genre zu finden, wird dir dieser Beitrag weiterhelfen: Wie weiß ich, welchen Roman ich schreiben will?
Lass es deinen Bauch entscheiden und achte darauf, was du bei deinen Lieblingsgeschichten empfindest. So findest du das Genre, das zu dir gehört.
Wähle ein Genre aus. Nur eins.
Das ist der beste Rat, den ich dir geben kann.
Mach dich aber auch nicht verrückt, wenn du am Anfang noch nicht weißt, in welchem Genre du dein Buch schreiben willst.
Manchmal kannst du auch einfach nur die Geschichte fließen lassen und deinen ersten Entwurf schreiben. Auch diese Herangehensweise funktioniert – immerhin ist die größte Herausforderung erst einmal, die Geschichte auf Papier zu bringen.
Spätestens in der Überarbeitung zum zweiten Entwurf sollte man sich festlegen, was das primäre Genre ist. Ohne diese Entscheidung wird man nicht zielgerichtet lektorieren können und sich in ein Fass ohne Boden begeben, das nie gestopft werden kann.
Wenn ich eine Geschichte an meine Testleser gebe, möchte ich zuerst von ihnen wissen, ob sie der Geschichte folgen konnten. Wenn sie mir sagen, dass sie stellenweise verwirrt waren, dann klingen die Alarmglocken.
Der Job eines Autors ist es, den Leser an die Hand zu nehmen und ihn durch die Geschichte zu führen
Was ist dein Genre, in dem du schreibst? Hat dir dieser Artikel geholfen oder hast du noch Fragen? Schreib sie gern in die Kommentare.