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Wir wollen Geschichten in die Welt tragen, die etwas ganz Besonderes sind. Was aber passiert, wenn Szenen zu schwach sind? Im letzten Artikel habe ich dir gezeigt, dass der Leser, wenn er ein Buch weglegt, sich nicht für den Ausgang der Szene interessiert. Dort erfährst du auch, wie du diese Hürde überwinden und die Spannung erhöhen kannst. Heute geht es weiter und zwar um einen andere „Schwachstelle“ in einer Szene.
Gute Geschichten handeln von Veränderung. Wenn sich in der Geschichte nichts ändert, fühlt sich selbst die spannendste Szene langweilig an. Wir erwarten, dass sich die Handlung auf eine bestimmte Weise entfaltet, weil wir im Laufe unseres Lebens unzählige Geschichten gelesen und gesehen haben. Je gefräßiger ein Leser ist, desto schwieriger ist es, ihn zu überraschen. Frag deine Beta-Leserinnen und -Leser, wie sie sich den Verlauf einer Szene vorstellen. Dann überlege dir andere Möglichkeiten, die trotzdem zu deiner Handlung und Geschichte passen.
Der Wunsch, die Geschichte zu verstehen, ist ein Grund, warum Leser lesen. Je intellektueller dein Rätsel ist, desto stärker wird dieses Bedürfnis sein. Langweilige Szenen geben den Lesern keinen Anlass zum Nachdenken. Jede Figur sagt, was sie meint, und es gibt keine Geheimnisse oder zweideutigen Hinweise, die man finden könnte. Hinterlasse Hinweise und Andeutungen, auch „red herings“ genannt, dass erahnen lassen, dass da noch mehr ist und dass all dies Probleme verursachen oder für Unsicherheit sorgen könnte. Verrate die Geheimnisse erst, wenn die Leser sie unbedingt wissen wollen.
Wenn nie etwas schiefgeht, kannst du eine Szene noch so gut schreiben, und egal, wie hoch der Einsatz und die Spannung sind, die Leser werden davon gelangweilt sein. Hast du jemals einen Film mit endlosen Verfolgungsjagden oder Actionszenen gesehen? Nach einer Weile siehst du auf die Uhr. Das Gleiche passiert in einem Roman. Die Leserinnen und Leser wissen, dass der Autor es nicht wirklich ernst meint. Sie haben gelernt, dass am Ende immer alles gut ausgeht.
Und jetzt bist du dran:
Überarbeite deine schwachen Szenen mit diesen Tipps oder lade dir den kostenlosen Leitfaden für ein Selbstlektorat herunter. Natürlich begleite ich dich auch gern auf deiner Schreibreise – in der Community des Bookerflyclubs, oder als dein persönlicher Schreibcoach.