Die 5 häufigsten Fehler, mit denen du dir deine erste Seite ganz sicher vermasselst


Du möchtest endlich dein Buch in die Welt schicken, aber die erste Seite zickt. Du weißt ja – die ersten fünf Seiten sind wichtig. Egal, ob du einen Agenten für deine Geschichte gewinnen willst oder die Leser … wenn das nur nicht alles so kompliziert wäre. Du hast schon alles ausprobiert, aber so richtig klappt das nicht. Dir fehlen die Worte.  Ich kenne das. Und ich verrate dir jetzt fünf Dinge, die deine erste Seite versalzen wie eine Suppe. Und wenn du diese Tipps anwendest, dann wird dein Agent oder der Leser an deiner Geschichte kleben wie ein Schokoladenjunkie an der Bitterschokolade.  Ich zeige dir jetzt die fünf häufigsten Fehler an, die du auf deinen ersten Seiten vermeiden solltest.

Die 5 häufigsten Fehler auf der ersten Seite

Ich stöhne und raufe mir die Haare. O Mann! Ich hab keine blassen Schimmer, was ich da tue. Irgendwie klingt das immer noch so holzig … jetzt schreibe ich meine erste Seite schon zum gefühlten 100. Mal um. Wird dieses Buch denn niemals fertig?

Endlich ist der Roman fertig und du überarbeitest. Und dann, wenn du Spannungsaufbau, Figuren, Perspektive und Sprache feingeschliffen hast, schaust du dir die erste Seite noch einmal an.  

Die erste Seite ist wichtig. Sagen alle. Das ist die Tür zu deinem Buch. Wie das tolle Cover, das du schon bestellt hast. Aber irgendwie  … deine Idee, deine Figuren sind klasse. Aber der Anfang … Ehrlich gesagt weißt du momentan gar nicht, wie du es besser machen kannst. 

Die erste Seite deines Romans zickt

Kennst du das? 

Du möchtest endlich dein Buch in die Welt schicken, aber die erste Seite zickt. Du weißt ja – die ersten fünf Seiten sind wichtig. Egal, ob du einen Agenten für deine Geschichte gewinnen willst oder die Leser … wenn das nur nicht alles so kompliziert wäre. Du hast schon alles ausprobiert, aber so richtig klappt das nicht. Dir fehlen die Worte. 

Ich kenne das. Und ich verrate dir jetzt fünf Dinge, die deine erste Seite versalzen wie eine Suppe. Und wenn du diese Tipps anwendest, dann wird dein Agent oder der Leser an deiner Geschichte kleben wie ein Schokoladenjunkie an der Bitterschokolade.  Ich zeige dir jetzt die fünf häufigsten Fehler an, die du auf deinen ersten Seiten vermeiden solltest.

 

Fehler Nr. 1: Du tust geheimnisvoll und hältst wichtige Informationen zurück.  

Manchmal denken Autoren, dass sie die wichtigen Informationen zurückhalten sollen, weil es so spannender wird.  

Aber dein Leser will wissen, was das für eine Geschichte ist. Worum geht es? Ist es ein Krimi? Ein Liebesroman? Eine Familiensaga? Oder eine Fantasyepos? Das sollte von Anfang an klar sein. 

Wenn du deinem Leser absichtlich wichtige Zusammenhänge vorenthältst, fühlen sich die Leser am Ende fast immer verloren und verwirrt. Im schlimmsten Fall auch veräppelt. 

Zeig deinen Lesern den nötigen Kontext, damit sie wissen, wohin die Geschichte führt und warum bestimmte Dinge wichtig sind. Wenn es dein erstes Buch ist, machst du dir vielleicht Sorgen, dass du zu offensichtlich bist. Oder zu viel verrät.

Aber das ist nicht wahr! 

Normalerweise sind es genau die Informationen, die du weglassen willst, die den Leser in die Geschichte hineinziehen und ihn dazu bringen, mehr wissen zu wollen - WENN er nur den Kontext auf der Seite hätte. Also, kurz gesagt: Halte dich nicht zurück!

 

Fehler Nr. 2: Die Protagonisten kommen zu spät auf die Bühne 

Bitte, lass deinen Protagonisten nicht bescheiden als letzter die Bühne deiner Erzählung betreten. Er spielt ja nicht die Nebenrolle, sondern ist der Star deiner Erzählung. Gib deiner Figur Raum und Platz. Lass sie sofort handeln und da sein. 

Fang deine Geschichte bloß nicht mit jemanden an, der nicht die Hauptfigur ist.  Deine Leser nehmen das Buch und denken bei der ersten Figur, die auftritt: Aha, das ist mein  Held. Mit ihm oder ihr werde ich durch dieses wunderbare Buch reisen. Sie suchen nach jemanden, an dem sie sich festhalten können und der sie an die Hand nimmt.

Der Leser will wissen, wessen Geschichte du erzählst. Zeig ihnen, warum das, was dort passiert, wichtig für die Figur ist. Dein Leser muss verstehen, warum er sich für deinen Protagonisten interessieren soll. 

Das Leben ist zu kurz für langweilige Bücher und uninteressante Helden. 

Wenn du deinen Protagonisten zu spät einführst, gelingt es dem Leser nur schwer, sich auf die Geschichte einzulassen. Also, den Mutigen gehört die Welt. 

Schick deinen Protagonisten so schnell wie möglich in die Handlung, am besten schon auf der ersten Seite. Es ist wirklich toll, wenn du deine Hauptfigur auf der ersten Seite deiner Geschichte einführen kannst. 

 

Fehler Nr. 3: Aber es gibt doch so viel dramatische Handlungen

Protestierst du jetzt und erzählst mir: Es gibt Action auf deiner ersten Seite. Action, indem Bomben explodieren, jemand bedroht wird, eine Frau vor dem Vergewaltiger davon läuft, eine Familie sich aus einem brennenden Haus rettet. 

Ja, das sind dramatische Ereignisse. Aber sie lassen deinen Leser kalt. Weil ihm wahrscheinlich noch nicht klar ist, warum die Dinge passieren und was das für den Protagonisten bedeutet.

Objektiv ist das dramatisch, aber für den Leser ist es langweilig. Sorry, dass ich das so sage, aber wir Menschen dosieren unser Mitgefühl stärker, wenn wir die Menschen kennen, die leiden. Das gilt auch für deine Helden. 

Um diese Gleichgültigkeit zu vermeiden – und du willst ja deinen Leser an deine Seiten fesseln – musst du  deine Protagonisten sofort in eine sinnvolle Handlung verwickeln.  Dein Protagonist muss aktiv sein. Er oder sie muss ein Ziel haben. Nur so bindest du deinen Leser an deine Protagonisten. 

Aber bitte – schreib keine Abhandlung über die Hintergrundgeschichte. Zeige mir in der Handlung oder im Dialog, was auf dem Spiel steht. Und wer Mitspieler ist. 

Verschone deine Leserinnen mit dem normalen Alltag, um dann zum Hauptkonflikt überzugehen. Fast immer rate ich meinen Klienten: Nein. Mach es anders. 

Fang mit einem Problem an. Ein Problem, das deine Figur in die Handlung nötigt. Es gibt keine Ausreden mehr. Dann haben die Leser etwas, wo sie sich festbeißen können. 

Dann können sie verfolgen, wie deine Figur mit diesem Problem (das wächst, eskaliert und kompliziert wird) bis zum Ende der Geschichte umgeht. 

 

Fehler Nr. 4: Zu viel Blabla … 

… ist ein anderes Wort für Infodump. Wir wollen so gern sofort die ganze Backstory erzählen oder die Fantasywelt in allen Details von den Epauletten bis zu den Seidenstrümpfen der Aristokraten beschreiben. 

Glaubst du auch, dass deine Leser und Leserinnen alles über die Vergangenheit der Protagonistin oder des Protagonisten oder über die Welt wissen müssen, um zu verstehen, was in der Geschichte passiert? 

Sorry,  das stimmt einfach nicht. 

Info-Dumping ist sogar eines der schlimmsten Dinge, die du auf den ersten Seiten deiner Geschichte machen kannst. Dein Leser erstickt unter einem Haufen von Infos, die er noch gar nicht braucht und dann geht ihm die Luft aus. 

Bitte, dosiere die Informationen klug. Anfangs solltest du nur das mitteilen, was dein Leser unbedingt jetzt wissen muss. Alles andere … du hast ja noch ein paar Seiten, die du vollschreiben kannst. 

Also, flechte nur die Informationen zur Hintergrundgeschichte oder zum Aufbau der Welt in die Geschichte ein, wenn sie für das aktuelle Geschehen relevant sind. 

Zeig mir, wie dein Protagonist oder deine Protagonistin handeln, wie sie sich in ihrer/seiner Welt bewegen und mit Menschen, Orten und Dingen interagieren. 

Sorg dafür, dass es auf den ersten Seiten einen Moment gibt, das die Hintergrundgeschichte oder die Informationen zum Aufbau der Welt "auslöst", die du erzählen willst. Sozusagen der Urknall der Geschichte. 

 

Fehler Nr. 5: Es steht nichts auf dem Spiel.

Zu Hause lieben viele von uns den gewohnten Alltag. Aber in Büchern muss etwas auf dem Spiel stehen. Manchmal steht nichts auf dem Spiel oder aber es steht etwas auf dem Spiel, aber leider etwas, was  für den Rest der Geschichte nicht wichtig ist. . 

Sollte das bei dir der Fall sein, dann frag dich mal: Was will mein Protagonist?  Was hat er zu verlieren? Was kann sie gewinnen? 

Wenn du nicht weißt, was deine Protagonistin oder dein Protagonist will oder was sie oder er zu verlieren oder zu gewinnen hat, wenn sie oder er das verfolgt, was sie oder er will, dann wird es sehr schwer sein, eine Geschichte über sie oder ihn zu schreiben, richtig? 

Das ist einer der Hauptgründe dafür, dass Autorinnen und Autoren nicht weiterkommen, wenn es Zeit ist, sich hinzusetzen und zu schreiben.

Und nicht nur das: Wenn für deinen Protagonisten nichts auf dem Spiel steht - und wenn er keine Entscheidungen treffen muss, weil er etwas will und weil etwas auf dem Spiel steht - wird sich dein Entwurf am Ende wie eine Ansammlung zufälliger Dinge anfühlen und nicht wie eine zusammenhängende Geschichte, die sich von Anfang bis Ende entfaltet.

Um diesen Fehler zu vermeiden, musst du sicherstellen, dass dem Leser klar ist, was dein Protagonist will, warum er es will und was auf dem Spiel steht, wenn er oder sie es nicht bekommt. 

Wenn du dir noch nicht sicher bist, was auf dem Spiel steht, kannst du im Genre deiner Geschichte nach Hinweisen suchen. In einem Liebesroman steht zum Beispiel die Liebe auf dem Spiel. Der Protagonist wird die Liebe entweder gewinnen oder verlieren. 

In einem Thriller steht das Leben des Protagonisten auf dem Spiel. Er wird entweder leben oder sterben. Nimm das, was auf dem Spiel steht, und passe es an deinen Protagonisten an.

 

Mein Bonustipp für dich 

Fang einfach mit einer Frage an. Damit weckst du garantiert das Interesse deiner Leser und Leserinnen. Sogar so was unprosaisches wie „Warum hat er das getan?“ weckt Neugierde.

Denn jetzt will man die Antwort wissen und wird weiter lesen. Was hat er denn getan? Und was war das Motiv? Was hat die Figur angetrieben? 

Oder stell dir die Frage: Wie ist sie in der Situation geraten?  Mit dieser Frage erzeugst du Spannung. 

 

Schreib jetzt deine erste Seite

Jetzt habe ich dir die gefährlichsten Fallgruben gezeigt, die deine erste Seite vermasseln. Du hast nun alles in der Hand, um es besser zu machen. Und hoffentlich kannst du dann bald wieder dem Frisör deine Haare überlassen und ruhig schlafen, weil dein Buchbaby viele Leser erfreut. 

Fall du immer noch unsicher bist, kannst du dir mein Feedback holen. 

Lass mich wissen, was du denkst: Machst du auch einige dieser Fehler in deiner Geschichte? Welcher ist für dich am schwersten zu vermeiden?

 

Eva Maria Nielsen ist Story-Grid-Lektorin, Autorencoach und gehört zum Team des Bookerfly Clubs. Wenn sie nicht gerade Romane schreibt, unterrichtet und coacht sie andere Autorinnen und Autoren, wie sie ihr Handwerk verbessern können. Sie ist die Gründerin des Bookerfly Buchclubs für Autoren. Du kannst sie regelmäßig auf dem Bookerfly Podcast hören - zusammen mit ihren wunderbaren Kolleginnen. Erhältst du schon den Newsletter? Wenn nicht, dann geht es hier entlang.