Das emotionale Universum deiner Charaktere: Die geheimnisvolle Kraft der Stimmungen, die deine Szenen formt


Es geht um die Macht der Emotionen in deinen Geschichten. So wie deine Charaktere fühlen, kann einen erheblichen Einfluss auf die Tiefe deiner Szenen haben. Ich möchte darum mit dir in diese Welt der Emotionen eintauchen und lernen, wie du sie gekonnt einsetzen kannst, um deine Geschichten zu bereichern.

Das emotionale Universum deiner Charaktere

Kennst du das?

Du wachst auf, die Sonne scheint und bist voller Energie, obwohl es erst vier Uhr morgens ist. Das funktioniert – weil es Sommer ist. Zumindest funktioniert das bei mir.

Wäre es Winter und du würdest um vier Uhr morgens geweckt, wirst du dich – wenn du so bist wie ich – noch einmal umdrehen. 

Oder du stellst dein neues Projekt auf der Arbeit begeistert vor – und dein Chef und die Kunden lehnen es ab, stellen kritische Fragen. Oft verpufft dann deine Freude in Frustration. 

Aber auch etwas anders ist denkbar. Du bist sicher Schriftsteller, wenn du hier mitliest. Du hast eine tolle Szene geschrieben und bist richtig im Flow. In der Kaffeepause, schaust du mal kurz bei den Rezensionen vorbei. Und wow, da ist doch eine Rezension eingetroffen. Und sofort hebt sich deine Stimmung. Aber als du sie liest – diesmal ist sie leider kritisch – fällt dein Stimmungsbarometer.

 

Das Stimmungsbarometer steigt und sinkt

Unsere innere Stimmung kann sich schnell verändern. Wie wir uns fühlen hängt ganz davon ab, was wir gerade erleben – und natürlich auch, wie wir damit umgehen.

So wie wir funktionieren deine Figuren auch. Nur vergessen wir Autoren leicht, dass sie genauso sensibel auf äußere und innere Einflüsse reagieren, gute und schlechte Tage haben wie wir. 

Und darum begeben wir uns jetzt auf eine spannende Reise in die Welt der Emotionen. 

 

Es geht um die Macht der Emotionen in deinen Geschichten. 

So wie deine Charaktere fühlen, kann einen erheblichen Einfluss auf die Tiefe deiner Szenen haben. Ich möchte darum mit dir in diese Welt der Emotionen eintauchen und lernen, wie du sie gekonnt einsetzen kannst, um deine Geschichten zu bereichern.

 

Emotionen sind echt

Unsere Gefühle lügen niemals. Gerade darum ist es so wichtig, dass wir sie benennen können, damit wir uns nicht nur vom Kopf, sondern auch von unseren Emotionen steuern lassen. 

Wie schon gesagt: 

Das gilt aber nicht für dich und dein Leben, sondern auch für die Emotionen deiner Figuren.

Willst du richtig gut schreiben und deine Leser berühren, dann musst du die Emotionen deiner Figuren begreifen.

Nur so schaffst du lebensechte Figuren voller Emotionen.

Figuren, die sich berühren lassen und die deine Leser berühren. Und genau diese Figuren wollen wir alle auf dem Papier ins Leben rufen. 

 

Emotionen sind der Schlüssel zu deinen Figuren

Emotionen sind der Schüssel, um deine Figuren tief zu zeichnen, damit sie sich vom Blatt abheben und dreidimensional werden.

Gefühle sind wie ein Fenster, durch das wir in ihre Seelen blicken. Sie verwandeln flache Charaktere in lebendige Wesen mit Tiefe und Komplexität.

Hat ein Leser oder ein Lektor schon mal zu dir gesagt: 

„Ich kann deine Figuren nicht richtig anfassen. Sie sind nicht wirklich greifbar.“

Dann liegt das oft daran, dass sie kein Ziel haben, für nichts brennen und ihre Gefühlswelt nicht ausreichend beleuchtet wurde.

 

Eine Reise durch den Alltag der Gefühle

Niemand beginnt den Tag mit nur einer Aufgabe im Kopf. 

Denke an deinen eigenen Tag: Du wachst auf, machst Sport, frühstückst, putzt Zähne und du hast Pflichten. So oder ähnlich sieht deine Morgenroutine sicher aus. 

Aber daneben gibt es sicher noch was anderes. Du verfolgst persönliche Interessen wie Hobbys oder Sport, wenn es die Zeit erlaubt. 

Triffst dich mit Freunden.

Gehst spazieren. 

Wenn nicht, dann solltest du es jetzt tun. 

Deine Emotionen beeinflussen alles, von deinem Handeln bis hin zur Art und Weise, wie du es angehst. 

Wenn du dich bei der Arbeit unterfordert fühlst, wird dieses triste und trübe Gefühl dafür sorgen, dass selbst die belanglosesten Aufgaben unüberwindbare Hürden werden. 

Sogar schon bevor du aufstehst. Du hast dann keine Lust aufzustehen.

Erwachst du mit einem Lächeln, hast du Energie. 

Bist du verliebt, da kann es passieren, dass du Dinge tust, die du sonst niemals in Betracht gezogen hättest, sie dir aber trotzdem leicht von der Hand gehen?

So wie die Tochter unserer Freunde. Sie hat sich nie für Fußball interessiert. Aber sobald sie verliebt war, ging sie mit ihrem Freund zum Fußball. Nicht einmal, sondern zu jedem Spiel. 

Liebe macht nicht unbedingt blind, sondern eröffnet auch neue Horizonte. Ich denke, du weißt, was ich meine. 

 

Deine Charaktere als emotionale Wesen

Deine Charaktere sind genauso. 

Was sie fühlen und wie sie sich fühlen, all das beeinflusst ihre Handlungen und wie sie der Welt begegnen. Emotionen sind fließend und veränderlich. Wir alle kennen Tage, an denen wir niedergeschlagen sind, genauso wie Tage voller unkontrollierten Lachens. Auch deine Charaktere sind Menschen mit Emotionen. Und diese Emotionen müssen aufs Papier.

 

Die Macht der Stimmung in deinen Szenen

Bevor du eine Szene beginnst, tauche in die Emotionen deiner Charaktere ein. Stell dir vor, indem du die Szene vor dem Schreiben visualisierst: 

  • Sind sie glücklich?
  • Oder eher traurig?
  • Ist der Protagonist wütend?
  • Warum ist die Protagonistin ängstlich?

Die Handlung deiner Figuren sind durch ein Ziel gesteuert, das die Geschichte vorantreibt. Das ist der große Charakterbogen und der Spannungsbogen. Wo will deine Figur hin? 

Aber was treibt sie auf emotionaler Ebene an? Ist es das Überleben? Die Maskerade des Glücks? Einfach nur der Versuch, den Tag zu überstehen? Oder möchten sie der Welt ihre Liebe gestehen?

 

Beachte die Emotionen aller Figuren

Jetzt gehen wir noch einen Schritt weiter: 

Denke nicht nur an deinen Hauptcharakter

Alle Figuren in deiner Szene sind von ihren Stimmungen geprägt und reagieren entsprechend. Das wirkt sich auch auf ihre Beziehung aus. 

Überlege, wie sie ihren Tag begonnen und ob sich ihre Gefühle im Verlauf des Geschehens verändert haben. Die Stimmungen werden durch kürzlich erlebte Ereignisse und die Lasten, die sie tragen, beeinflusst. Oder simplen Dingen wir eine schlaflose Nacht, die lachende Sonne um vier Uhr morgen, der grantige Chef, dem man es nie recht machen kann. 

 

Ein tieferer Blick auf die Charakterdynamik

Hier ist ein Geheimtipp: 

Wenn eine Szene nicht so funktioniert, wie du es dir wünschst, dann ändere den emotionalen Zustand deines Hauptcharakters. 

Wie würde er handeln, wenn seine Stimmung eine völlig andere wäre? Probiere dasselbe mit den anderen Figuren in der Szene aus.

 

Deine Schreibaufgabe: Gefühle in Aktion

Wähle eine Szene aus deinem aktuellen Projekt aus. Stell dir vor, wie sich die Emotionen deiner Charaktere auf ihre Handlungen und Beziehungen auswirken. 

Schreibe die Szene einmal so, wie sie sich in einer positiven Stimmung abspielen würde, und dann erneut, in einer negativen Stimmung. 

Vergleiche die beiden Versionen und beobachte, wie die Dynamik und Atmosphäre sich verändern. Ich bin sicher, dies wird dir helfen, die Macht der Emotionen in deiner Schreibkunst zu meistern. Und eins verspreche ich dir: Danach wirst du glücklich sein. Großes Ehrenwort. 

 

Kontaktiere mich, wenn du an einer Zusammenarbeit interessiert bist und mit mir eine Familiesaga schreiben möchtest..Eva Maria Nielsen ist Story-Grid-Lektorin, Autorencoach und gehört zum Team des Bookerfly Clubs. Wenn sie nicht gerade Romane schreibt, unterrichtet und coacht sie andere Autorinnen und Autoren, wie sie ihr Handwerk verbessern können. Sie ist die Gründerin des Bookerfly Buchclubs für Autoren. Du kannst sie regelmäßig auf dem Bookerfly Podcast hören - zusammen mit ihren wunderbaren Kolleginnen. Erhältst du schon den Newsletter? Wenn nicht, dann geht es hier entlang. 

 

Und wenn du ncoh ein wenig was auf die Ohren haben möchtest ...