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Hast du einen Lieblingsfilm? Ich liebe "Gladiator". Der Film bewegt mich immer wieder aufs Neue, und ich tauche ganz ein in das Schicksal von Maximus, wenn sich auf der Leinwand das Scheitern dses Heerführers Maximus und sein Aufstieg als Gladiator und Befreier Roms gezeigt wird. Es geht um einem Mann, der trotz Scheiterns seinen Werten trreu bleibt. Eine Geschichte von Erfolg und Misserfolg. Der Film gehört unter die Kategorie der Status-Geschichten.
Diese Artikel basiert auf den Erkenntnissen des ©Story Grid von Shawn Coyne.
Eine interne Geschichte im Status-Genre konzentriert sich auf das Bedürfnis des Protagonisten nach Respekt. Diese Geschichten drehen sich um die Bandbreite von Erfolg und Misserfolg und lösen beim Leser je nach Ausgang Bewunderung oder Mitleid aus.
Die Frage, die jeder Status-Geschichte zugrunde liegt, lautet:
Wird es dem Protagonisten gelingen, Zufriedenheit zu finden und die gesellschaftliche Definition von Erfolg zu erreichen? Oder wird er seine persönliche Definition von Erfolg entdecken und annehmen und seinen Werten treu bleiben?
Das universelle Thema oder die kontrollierende Idee einer Status-Geschichte ist diese:
Erfolg ist, wenn man seinen eigenen Werten treu bleibt, unabhängig davon, ob dies zu einer Verbesserung der gesellschaftlichen Position führt oder nicht. Wenn man sich jedoch verkauft - seine Werte gegen bedeutungslosen Rang, Lob oder Erwerb eintauscht - ist das Ergebnis ein Misserfolg.
Das Story Grid System hilft den Autor*innen, die Erwartungen der Leser zu erfüllen, indem es den Kern der Geschichte in den Mittelpunkt stellt, um für den Leser ein unvergeßliches, erinnerungswürdiges und mitteilenswertes Lese-Erlebnis zu schaffen. Oder aber auch einen Film oder ein Theaterstück.
Das Hauptbedürfnis des Protagonisten in einer Statusgeschichte ist Respekt, insbesondere von anderen Personen oder wie wir beim Story Grid sagen, anderen Avatars. Dabei sollte er seine Werte nicht aufgeben. Der Protagonist sucht nach Befriedigung - persönlich oder beruflich - und erlebt dabei Glück und Unglück. Spannungen entstehen, wenn der Protagonist sich verleiten lässt, seine Werte aufzugeben, z.Bsp. weil er ein Unglück erfahren hat oder aber dazu gedrängt wird. Damit verliert er seine moralische Integrität.
Status-Geschichten sind Geschichten, die die Spannbreite des menschlichen Lebens vom Scheitern zum Erfolg abdecken. Der aus dem Bedürfnis nach Respekt abgeleitete Kernwert umfasst Misserfolg und Erfolg sowie alle Abstufungen dazwischen und darüber hinaus. Das negative Ende des Spektrums geht über das Scheitern hinaus, und die positive Bewegung kann Kompromisse auf dem Weg zum Erfolg beinhalten.
Der Leser empfindet entweder Bewunderung oder Mitleid für den Protagonisten. Wenn der Protagonist seinem inneren Moralkodex und Werten treu bleibt und seiner eigenen Definition von Erfolg und nicht die der äußeren Machtstruktur übernimmt, empfindet der Leser Bewunderung. Wenn der Protagonist seinen Werten untreu wird oder versagt, empfindet der Leser Mitleid.
Der Höhepunkt des Status-Genres ist die große Entscheidung. Der Protagonist entscheidet für den Erfolg durch die traditionelle Machthierarchie (und ist damit auch bereit, seine persönlichen Werte zu verraten) oder sich selbst treu zu bleiben und inneren Erfolg zu erreichen.
Genrekonventionen sind spezifische Anforderungen an die Welt der Geschichte, die Figuren (Avatare) und Umstände, die Konflikte schaffen und Lösungen ermöglichen. Konventionen legen die Erwartungen des Lesers an das Genre fest. Ohne sie ist der Leser verwirrt, verunsichert oder gelangweilt und bricht die Lektüre ab.
Obligatorische Momente sind die Szenen, Enthüllungen oder Entscheidungen und Handlungen, die die geweckten Erwartungen der Genrekonventionen erfüllen. Die sollten wegen der Lesererwartungen erfüllt werden.
Das Status-Genre kann je nach Situation des Protagonisten in vier Subgenres unterteilt werden:
"Die Status-Geschichte handelt vom Streben eines einzelnen Protagonisten nach sozialem Aufstieg und dem Preis, den er oder sie dafür zahlen muss." - Shawn Coyne